Kommunikation
Kommunikation in geschlechtergemischten Teams
Eine zentrale Rolle beim Thema Zusammenarbeit in geschlechtergemischten Teams spielt in den Interviews die Kommunikation. Hier gibt es sowohl von Erzieherinnen als auch von Erziehern unzählige Aussagen, die geschlechtstypische Kommunikationsmuster zu belegen scheinen. Spannend wäre es, solche Wahrnehmungen im Team gemeinsam zu reflektieren und die eigene Kommunikation vor dem Hintergrund persönlicher, beruflicher und gesellschaftlicher Erfahrungen zu beleuchten. Die Aufmerksamkeit für das eigene Handeln und Sprechen zu schärfen, könnte dazu beitragen, eingefahrene Rollenmuster in der Kommunikation aufzubrechen und allen Beteiligten neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen.
„Es wird zumindest hier schon anders kommuniziert unter Frauen. Ich habe das Gefühl, Frauen können oftmals Dinge während des Arbeitens besprechen oder sich schnell austauschen. Dann kam die Info aber nie bei mir an, weil alle dachten, das haben wir ja schon besprochen. Und dann auch gerne ausschweifend. Wo ich bei männlichen Kollegen oftmals das Gefühl habe, dass dann auch Ein-Wort-Sätze oder kurze Stichpunkte reichen, um zu wissen, was gemeint ist. Da muss man nicht so lange ausholen, trotzdem weiß jeder, was gemeint war und die Info geht nicht verloren. Also es ist eine andere Form der Kommunikation.“ (Erzieher Kinderladen)
„Also ich finde, Männer bringen einfach, dadurch, dass sie sich nicht in alles reinhängen müssen und zu allem eine Meinung haben müssen, einfach so eine kommunikative Ruhe in den Laden. Also die meisten Frauen, jedenfalls die bei uns im Laden so waren als Erzieherinnen, die haben immer wahnsinnig viel geredet und zu allem und jedem gab’s Kommentare und so. Ich finde das jetzt nicht schlimm; das ist für mich irgendwie witzig. Aber ich finde das auch interessant, dass dann auch mal so schweigsame Typen da sind, die einfach nur das Nötigste sprechen und konkrete Fragen stellen und konkrete Antworten geben und nicht zu viel den Mund aufmachen.“ (Erzieherin Kinderladen)